Dienstag, 26. Juni 2012

Mein kunterbuntes Wochenende

Uff, das hat aber lange gedauert... Über eine Woche ist seit dem letzten Eintrag vergangen. Das liegt hauptsächlich daran, dass wir ein langes Wochenende gemacht haben und weggefahren sind. Es ging mit den jüngsten Akkordeonschülern von Viv hier ganz in der Nähe an den Werbellinsee - und wir waren als Betreuer mit dabei. Schließlich sind hier jetzt Sommerferien. Dem Wetter merkt man es zwar nicht an, aber immerhin den Straßen morgens *jippie*

Am Donnerstag ging es los. Für mich war die Anreise zum Treffpunkt schon der erste Höhepunkt. Als Uhrzeit, wann wir auf dem P&R Parkplatz eintreffen sollten, stand 10 Uhr auf dem Zettel. Abends habe ich nochmal draufgeschaut "Abfahrt 10:30 Uhr". Alles klar! Das ist eine sehr humane Abreise-Zeit! Otto hat seine Kastration gut überstanden und deshalb durften die beiden am Donnerstag wieder draußen in ihre Villa. Für mich hieß das: Aufstehen um 8 Uhr, Kaninchenvilla säubern, mich fertig machen und dann mit meinem Auto  zum P&R Parkplatz. Das Auto wollte meine Mami nach Feierabend abholen, damit es dort nicht 4 Tage stehen muss. So war der Plan. Die Überlegung, ob ich nicht mit der Bahn fahren sollte, hat sich von selbst zerschlagen aufgrund des wirklich unangenehmen, regnerischen Wetters. Ich habe auch alles vom Timing her gut geschafft und war pünktlich fertig - obwohl das Stall-Säubern wegen des Ekelwetters länger gedauert hat.

Doch dann: die Suche nach dem Autoschlüssel, der Blick auf die Uhr, die erneute Suche in Taschen, auf Tischen, im Schlüsselkasten... Die Schlüsselsuche wurde immer hektischer. Verzweifelt schrieb ich meinem Schatz, ob er mir sagen könne, wo der Schlüssel ist. Natürlich keine Antwort - er saß zu der Zeit in der Vorlesung. Die Zeit rannte immer schneller und setzte zum Schlusssprint an. Wenn ich will, dass er merkt, dass es wichtig ist, muss ich ihn anrufen. "Weißt du, wo mein Autoschlüssel ist?" Nach ein paar Minuten hat sich meine Vermutung bestätigt: der Autoschlüssel ist in seiner Jackentasche, 61,3 km von mir entfernt. Der Ersatzschlüssel? Den hat meine Mami mitgenommen, um das Auto direkt nach der Arbeit einzusammeln. Es folgten der Blick auf die Uhr und der Griff zum Handy "Ich komme später, muss mit der Bahn kommen, die fährt in 5 Minuten..." Also schnappte ich mir meine sieben Sachen, rannte zur Bahn, entwertete für 2 Stationen meine ABC-Fahrkarte im Wert von 3 €, hüpfte in die S-Bahn und wartete und wartete und wartete. Sie fuhr einfach nicht los. Nochmal 2 Minuten verplämpert und deshalb natürlich nicht die Anschluss-U-Bahn bekommen - also nochmal warten... In der U-Bahn musste ich schnell meine Mami anrufen und ihr mein Leid klagen. Aus der U-Bahn raus und über die Straßen und den Parkplatz gerannt, um Punkt 10:30 Uhr in den Bus zu steigen. UFF!
(Anmerkung der Autorin: den Autoschlüssel hatte mein Liebster, weil wir am Abend vorher noch Heu und Streu für die Lieblinge gekauft haben, mit meinem Auto unterwegs waren und ich lieber Beifahrerin bin...)


An dieser Stelle kann ich passend zum Thema meinen fotografischen Beitrag für BIWYFI #24/12 im Reich von Nic anbringen.
Diese Woche fand ich das Thema monochrom vs. kunterbunt wirklich richtig anspruchsvoll. Auch während unseres Trips kam mir nicht das passende vor die Linse. Aber meine kleine Biene, mein Auto, rettet mich. Mit dem schönen Gelb bringen wir gemeinsam immer etwas Farbe in den grauen Straßenverkehr. Ganz besonders schön: wenn das knallgrüne Auto von meinem Schatz daneben, davor oder dahinter steht bzw. fährt...

Im Bus konnte ich durchatmen und wurde freudig begrüßt. Im Bus wurden die 33 Kids im Alter von 9-11 Jahren gefragt, ob sie denn alle Uhren dabei hätten, damit man sich später gut verabreden konnte. Es war schließlich einiges an Programm geplant. Die Kinder riefen überwiegend Nein, vereinzelt war ein schüchternes Ja zu hören. Auf die Ausweichfrage "Habt ihr Handys dabei?" (schließlich zeigt das auch die Uhrzeit an) ertönte ein lautes "JAAAAAA!". Hach schön, der 4 Tage etwas anderer Urlaub konnten beginnen...

Nachmittags stießen auch Anne und Felix und mein Schatz dazu und conAmici war fast vollständig vertreten. Da Anne und Felix wegen Annes Abiball nur eine Nacht bleiben konnten, verzichteten wir darauf, das gesamte instrumentalische Equipment mitzunehmen und beschränkten uns - back to the roots - auf unsere Melodikas und hatten einfach ein bisschen Spaß beim Spielen. Am Freitag hatten sich die grauen Wolken verzogen und wir konnten eine entspannte Bootstour über den halben Werbellinsee genießen und ein bisschen die Beine vom Steg baumeln lassen. Pünktlich um 20:45 Uhr lief der Fernseher zum Deutschland-Spiel gegen Griechenland. Es war wirklich spannend, zweite Halbzeit und stand gerade 2:1 als der Feueralarm losging. Also alles raus, was zwei Beine hat und auf dem Sammelpunkt treffen. Die Kinder beruhigen, die meinen Rauch zu riechen und den Wachschutz anrufen. Dieser kam auch recht bald, schaute auf das riesige Display der hochmodernen Anlage und bestätigt die Vermutung: FEHLALARM! Als wir wieder vor dem Fernseher saßen, stand es mittlerweile 4:1. Aber spannend war's bei uns auch :) Highlight am Samstag war ohne Zweifel das Lagerfeuer mit Stockbrot. Unglaublich, was die Kinder da zum Teil weggeputzt haben...


Wir hatten 4 wirklich schöne Tage mit Kindern, die von Tag zu Tag angenehmer wurden, Bauchtanz, Trommelkurs, Freundschaftsband-Knüpfereien, Spaß, Musik, wirklich gutem Essen für Jugendherbergen-Verhältnisse und einem Kilo mehr auf der Waage als Souvenir...

1 Kommentar:

  1. Mein Kommentar ist weg :/ übers handy schreiben dauert immer so lange. so tolle Bilder, die möchte ich bei Gelegenheit auch haben, bitte :)
    die handy-Story am abreisetag hatte ich ganz vergessen, haha. und mit deiner Bahn-statt-Auto-Geschichte leide ich jedes mal wieder mit ^^

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