Montag, 18. Juni 2012

Ein tierisch toller Post

...heute gibt es tierische News.
Ich war schon die letzten Tage ganz nervös. Heute wurde unser kleiner Otto kastriert. Am liebsten hätte ich ihn gar nicht gehen lassen. Aber wir können auch nichts mit unzähligen Kaninchenbabys anfangen. Es gibt schon genügend ungewollte Kaninchen (-babys), die ihr Dasein als kostenloses Schlangenfutter (z.B. via ebay Kleinanzeigen) oder im Tierheim fristen müssen. Das möchte man keiner kleinen Schnuffelnase antun.

Heute früh beim Tschüss sagen...
A propos Tierheim. Letzte Woche Sonntag waren wir im Tierheim Berlin in Falkenberg. Dort war nämlich Tag der offenen Tür. Weil ich schon immer mal sehen wollte, wie es dort so ist und weil wir dort den netten Mädels vom Kaninchenschutz e.V. noch ein paar Fragen stellen wollten, haben wir uns auf den Weg gemacht.
Das Tierheim ist wirklich schön angelegt. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass es dort recht trostlos nach Beton aussieht, wenn dort nicht gerade ein Fest ist und die vielen Stände und Menschen so viel Farbe ins Bild bringen. Zuerst waren wir natürlich bei den Wackelnasen. Traurig, was dort an Abgabegründen stand. Von der Heuallergie der Frau über Umzüge bis hin zu finanziellen Gründen oder dem Tod des Partnertiers war alles dabei. Es gibt auch Leute, die dann so feige sind, dass sie das Tier einfach vor dem Heim aussetzen. Unglaublich traurig! Leider haben wir auch nicht die Mittel den kleinen Rackern dort ein neues Zuhause bieten zu können, aber man behält das ganz sicher im Hinterkopf.
Anschließend waren wir bei den Katzen. Die hatten es auch wirklich schön, mit Innen- und Außenbereich. Dass die Leute alle nicht lesen können, hat mich ziemlich geärgert. An jeder Scheibe hingen gefühlte 20 Schilder mit der Aufschrift "Die Tiere bitte nicht anfassen - Ansteckungsgefahr" und trotzdem mussten die Leute ihre Finger zwischen sämtliche Gitter stecken. Unser weiterer Weg führte uns an einem Hufschmied, der das perfekte Geschenk für meine Mami zum Geburtstag bereit hielt: ein zu gravierendes Hufeisen. Das mussten wir unbedingt kaufen, denn wenn jemand für die Zukunft Glück braucht, dann wohl meine Mami! Danach führte uns der Weg zu Tieren, von denen ich wirklich nicht gedacht hätte, dass man sie im Tierheim findet. Fühlte sich ein wenig an, wie ein Mini-Zoo: Hühner, Mini-Esel, Schweine, Gänse, Affen, Leguane, Geckos... Alle Tiere mit eigener, trauriger Geschichte. Tiere, die keiner mehr haben konnte oder wollte. Oder Tiere, die vor schlimmerem bewahrt wurden. Man verlässt das Tierheim mit gemischten Gefühlen. Man sieht, dass alles liebevoll eingerichtet ist und sich sicherlich auch gut um sie gekümmert wird, trotzdem weiß man, dass das kein Zuhause für immer sein soll. Vielleicht rettet ja einer von uns oder euch als nächstes ein Tier aus dem Heim...


Wie kriege ich jetzt die Kurve zu heute? Gar nicht. Also ein abrupter Sprung zurück zum Anfang. Heute um 12 Uhr - so spät wie möglich - hat der Hasenpapa den Otto zum Tierarzt gebracht. Operationen werden dort zwischen den Sprechstunden durchgeführt. Von da an war ich in Gedanken voll und ganz bei meinem kleinen Schatz. Ab 16 Uhr würde sich die Tierarztpraxis melden. Oh mein Gott, 4 Stunden bibbern. Dann kurz nach drei die erlösende Nachricht: Otto ist wach, noch etwas wackelig auf den Beinchen, aber er hat alles gut überstanden. Gleich nach Feierabend haben wir uns auf den Weg gemacht, ihn abzuholen. Glücklicherweise hat er auch schon etwas gefressen und die Wunde sieht gut aus. Alle Angst also scheinbar umsonst - zum Glück. Jetzt kuschelt er mit Lilly und schläft seinen Rausch zuende aus. Aber auch Lilly hängt heute ziemlich in den Seilen. Temperaturen von über 30 Grad sind einfach nicht kaninchenfreundlich. Die nächsten zwei, drei Tage ist jetzt Krankenstation in meinem Zimmer und dann dürfen sie wieder hinaus. Hoffentlich nimmt Otto uns das alles nicht übel und verzeiht uns schnell...

Lilly beschützt und bewacht ihren Otto

1 Kommentar:

  1. Bestimmt ist er ganz bald wieder fit! Immerhin ist alles gut gegangen und die Angst war unbegründet. Aber ich weiß wie man sich in den Stunden dazwischen fühlt...Bei der Kastration von meinem Trossinger Kater Diego war ich kein Mensch! Ich glaube, ich habe viel mehr gelitten als er damals ;)

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